
Beim Thema Quantencomputing ist der Hype allgegenwärtig. Schlagzeilen versprechen oft eine Revolution, die über Nacht die Regeln der Informatik neu schreibt, Krankheiten heilt, den Klimawandel löst und Verschlüsselungen bricht. Das Potenzial der Quantentechnologie ist zwar enorm, die praktische Realität zeichnet jedoch ein differenzierteres Bild.
Die Quelle des Hypes
➤ Sensationelle Ankündigungen: Begriffe wie „Quantum Supremacy“ sorgen für Aufmerksamkeit, beschreiben aber meist hochspezialisierte Experimente, keine praxisnahen Lösungen.
➤ Große Investitionen der Tech-Giganten: Wenn Unternehmen wie Google, IBM oder Microsoft Durchbrüche verkünden, entsteht der Eindruck, dass praktische Quantenanwendungen unmittelbar bevorstehen.
➤ Investoreneuphorie: Mit Milliardeninvestitionen in Quanten-Startups verstärkt sich der Druck, sofort einzusteigen, um nicht den Anschluss zu verlieren.
Die praktische Realität
Trotz beeindruckender Fortschritte gibt es nach wie vor mehrere Hürden, die Quantencomputer daran hindern, heute schon als Standard-Business-Tool genutzt zu werden:
➤ Fehlerraten & Stabilität: Quantensysteme sind extrem empfindlich. Qubits können ihren Zustand durch Störungen verlieren, was Ergebnisse unzuverlässig macht, sofern keine aufwendige Fehlerkorrektur erfolgt.
➤ Skalierbarkeit: Aktuelle Quantenmaschinen verfügen über einige Dutzend bis wenige Hundert Qubits, weit entfernt von den Millionen, die für groß angelegte Business-Anwendungen benötigt werden.
➤ Spezialisierte Anwendungsfälle: Quantencomputer sind klassischen Systemen nicht generell überlegen. Ihre Stärken liegen in Bereichen wie Optimierung, Kryptografie und Materialforschung – nicht im alltäglichen Business Computing.
➤ Infrastruktur & Expertise: Selbst mit Cloud-Zugang benötigen Unternehmen spezielles Know-how für die Entwicklung von Quantenalgorithmen. Gleichzeitig ist der Talentpool noch sehr begrenzt.
Die Brücke schlagen
Statt eine sofortige Revolution zu erwarten, sollten Unternehmen Quantencomputing als langfristiges strategisches Feld betrachten. Sinnvolles Engagement bedeutet heute zum Beispiel:
➤ Partnerschaften mit Cloud-Plattformen wie IBM Quantum, Amazon Braket oder Azure Quantum, um erste Experimente zu starten.
➤ Aufbau kleiner Pilotprojekte, die sich auf branchenspezifische Optimierungs oder Simulationsprobleme konzentrieren.
➤ Teams schulen, um eine „Quanten-Intuition“ zu entwickeln, auch wenn der breite Einsatz noch Jahre entfernt ist.
Quelle: https://supaboard.ai/blog/quantum-computing-in-2025-hype-vs-reality
https://jetsoftpro.com/blog/quantum-computing-for-business-reality-or-hype/